Wenn von „aktiver Mobilität“ geredet wird, ist oft nicht ganz klar, was überhaupt damit gemeint ist. Grob gesagt ist damit jeder Weg gemeint, der durch die eigene Muskelkraft bewältig wird. Hier gehört das zu Fuß gehen genauso dazu wie Radfahren, skaten, aber auch z.b. rudern und vieles mehr. Um die Hintergründe und Effekte aktiver Mobilität aufzuzeigen, findet ihr hier 3 Gründe die für mehr aktive Mobilität sprechen.

Mobilität: 10.000 Schritte sollte man machen
Mobilität: 10.000 Schritte sollte man machen

1. Gesundheit

Warum wird zum Beispiel von 10.000 Schritten am Tag geredet? Diese sind Mittel zum Zweck, um die empfohlene Dauer und Intensität von Bewegung erreichen zu können. Die Weltgesundheitsorganisation, der österreichische Gesundheitsbericht und weitere Institutionen empfehlen jedem Erwachsenen Menschen mindestens „150 Minuten min. ausdauerorientierte Aktivität mittlerer Intensität pro Woche“ (Österreichischer Gesundheitsbericht, 2016).

Aktive Mobilität fördert genau diese Form von Aktivitäten und trägt damit dazu bei das Risiko von Adipositas, Typ-2-Diabetes und vielen weiteren Gesundheitsbeschwerden zu verringern. Handlungsbedarf ist da: 2014 erfüllten z.B. nur 17,4% aller Schüler:innen zwischen 11 und 17 Jahren die WHO-Empfehlungen von 60 Minuten pro Tag – je älter umso weniger werden es (Bundesministerium für Gesundheit, 2014). Gesundheit fördert dabei sowohl das persönliche Wohlbefinden hat aber genauso gesellschaftspolitische Auswirkungen. So kann durch mehr Bewegung nicht nur Operationen oder sogar chronischen Krankheiten vorgebeugt werden, auch das Budget für unser Gesundheitswesen könnte dadurch entlastet und umgeschichtet werden.

Mobilität: 1.500 Schritte sind aber Durchschnitt
Mobilität: 1.500 Schritte sind es aber durchschnittlich

2. Platzbedarf und soziale Nachhaltigkeit

Aktive Mobilität, insbesondere das zu Fuß gehen ist die niederschwelligste Form der Fortbewegung.

Jede:r ist Fußgänger:in, aber nicht jede:r kann/will sich ein Auto leisten. Mit dem zu Fuß gehen wird also ohne großen Aufwand die Erreichbarkeit kleinräumiger Ziele gewährleistet. Das eigene Grätzl lebt von kleinteiliger Mobilität und den dafür vorgesehenen Versorgungsstrukturen. Und wenn dieses außerdem für Fußgänger:innen attraktiv gestaltet wird, profitieren alle Bewohner:innen von einer verbesserten Aufenthaltsqualität.

Zusätzlich nutzt aktive Mobilität das knappe Flächenangebot, das wir in der Stadt vorfinden, besser aus als andere Formen der Mobilität. Es braucht keine Investitionen in der Größenordnung die zum Beispiel beim Parken oder bei der Sicherstellung von Kfz-Infrastruktur anfallen. Der Platzverbrauch von motorisiertem Individualverkehr (PKW, Motorrad, etc.) steht hier in keinem Verhältnis zur aktiven Mobilität. Während Fuß- und Radverkehr 1-8m²/Person benötigen, sind es beim PKW zum Beispiel 60m². Auch was Kosten und Investitionen in die Infrastruktur im Verhältnis zum zurückgelegten Weg angeht ist der Fußverkehr mit Abstand an der Spitze. Jede Form aktiver Mobilität, wie zum Beispiel das Radfahren, ist hier dem motorisiertem Individualverkehr weit überlegen.

3. Klimaschutz

Wir befinden uns alle inmitten einer Klimakrise. Für die Möglichkeit, die gesteckten Ziele zur Abwendung der gröbsten Auswirkungen zu erreichen, spielt unser Mobilitätsverhalten eine zentrale Rolle. Formen der aktiven Mobilität sind nahezu emissionsfrei und in Kernzonen wie Wien klein- und mittelräumig möglich. Platzverbrauch, Energieverbrauch, Treibhausgase, Luftschadstoffe – hier gehen Klimaschutz, Luftreinhaltung und genussvolle Mobilität Hand in Hand. Um unser jetziges Dilemma zu lösen, wird aktive Mobilität alleine natürlich nicht reichen – einen Beitrag kann und soll unser Mobilitätsverhalten aber beitragen.

Machen wir daher die Straße zu unserem Wohnzimmer und uns Fit für die Zukunft!

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