Symboldbild - Schulnotebooks für alle

Schulnotebooks für alle – und noch ein bisserl mehr.

Früher war Schule teuer. Zwar vielleicht nicht für die Reichen, für den Mittelstand und die Armen aber schon. Um das gerechter zu machen, führte die Regierung Kreisky in den 1970ern gratis Schulbücher ein. Das war ein substantieller Schub für viele Familien. Vielen Kindern wurde dadurch sozialer Aufstieg ermöglicht oder zumindest erleichtert.

Die Zeiten haben sich seit damals stark verändert und Digitalisierung ist dabei ein relevanter Faktor. Wissen wird heute vorrangig über Smartphones, Tablets und Notebooks vermittelt. Bücher und Druckwerke im Allgemeinen sind augenscheinlich am Rückzug. Eine Sache hat sich jedoch nicht geändert: Die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Denn Reiche leisten sich ohne Probleme Smartphones, Tablets und Notebooks. Für den Mittelstand und die Armen stellt das hingegen oft eine große Hürde dar. Im Ergebnis entsteht ungleicher Zugang zu Bildung. Ein altes Problem in neuer Kleidung also.

Es bietet sich daher an, die Problematik ähnlich wie früher zu lösen. Indem beispielsweise Schüler:innen flächendeckend mit hochwertigen, standardisierten Endgeräten für den Schulbetrieb ausgestattet werden. Dass Schüler:innen jeden Tag ein sicheres und funktionierendes Notebook nutzen können ist machbar und sinnvoll. Die Schulen selbst mit entsprechendem Breitbandinternet und hochwertiger Infrastruktur auszurüsten ebenfalls. Denn so bekommen Schüler:innen gleichwertigen Zugang zu Wissen, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihres Elternhauses. Ebenfalls ist es als langfristiges Ziel wichtig, flächendeckend glasfaserbasierte Breitbandanschlüsse in sämtliche Wohnungen zu bringen[1].

Glasfaserausbau in der Ostregion Österreichs

Zugleich ergibt es auch für die öffentliche Hand aus verschiedenen Gründen langfristig Sinn.
Der Unterricht kann auf einer standardisierten Basis zeitlich viel effizienter ablaufen. Der hochgradig wichtige Datenschutz für Schüler:innen kann viel effizienter umgesetzt werden. Die gesamte Anschaffung, Verwaltung und Wartung der ganzen Schul-IT wird effizienter und günstiger. Durch all das wird es zudem auch einfacher, kostenlose Betriebssysteme, Programme oder Lerninhalte einfach verfügbar zu machen. Das ist sowohl datenschutz- als auch kostentechnisch langfristig von Vorteil.

Der wohl wichtigste Aspekt von allen: die Allgemeinheit tätigt mit alldem eine Investition in die Zukunft und die digitalen Fähigkeiten ihrer Kinder. Denn nicht nur der zuverlässigere und komfortablere Zugang zu digitalen Lerninhalten ist mit so einer technischen Aufrüstung verbunden, sondern auch all die vielfältigen Aktivitäten, die einem Kind Spaß bereiten und zugleich in seinem späteren Leben von Nutzen sein können. Das geht vom Ausprobieren von Programmen über das Schaffen digitaler Kunst bis hin zur obligatorischen Gamingnutzung[2].

All das ist in einer zunehmend digitalisierten Welt sehr wichtig – sowohl aus politischer als auch ökonomischer Sicht. Denn diese Kinder sind die arbeitenden Menschen und wählenden Bürger:innen von morgen. Daher wird jeder hier investierte Euro langfristig ein Vielfaches an Früchten für die Allgemeinheit tragen.          



[1] Weil neben dem selbsterklärenden schulischen Aspekt echte soziale und wirtschaftliche Teilhabe für jedermann mittlerweile auch an schnellem, starken Internet hängt (bspw. die Nutzung von Diensten wie Netflix, Videoupload, digitale Behördenwege, etc.).

[2] Ein in der öffentlichen Diskussion komplett unterschätzter Sektor – sowohl hinsichtlich seines kulturellen wie auch seines ökonomischen Einflusses.

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